Die nachfolgenden Meilensteine stellen detailliert die Entwicklungsschritte seit der Gründung 1822 bis zum heutigen Tage dar.
1822
Johannes Schlenker (1787–1864) macht sich 1822 als Uhrmachermeister in Schwenningen selbständig und beginnt mit der handwerklichen Produktion und dem Verkauf von 12-stündigen Holzuhren mit Schnur (Gewichts-) Aufzug.
1855
„Nachtwächterkontrolluhren“ werden in alle Welt geliefert.
1859
Jakob Kienzle wird geboren. Als 14-jähriger arbeitete Jakob Kienzle bereits in der Uhrenfabrik seines Onkels Friedrich Mauthe, hier lernte er die Grundlagen der Uhrenproduktion kennen
1883
Der 24-jährige Kaufmann Jakob Kienzle heiratet in die Familie Schlenker ein und wird Teilhaber an deren Uhrenmanufaktur, die nun „Schlenker & Kienzle“ heißt. Unter dem Namen „Flügelrad“ entstehen Uhren mit massivem 14-Tage-Regulatorwerk. Die Beschäftigungszahl steigt auf über 60
1885
Einsatz der ersten Dampfmaschine bei KIENZLE mit einer Leistung von 10 PS, die den endgültigen Übergang zur fabrikmäßigen Fertigung einleitet
1887
Gründung der Schlenker & KIENZLE Uhrenfabriken in Komotau, damals Österreich, später Tschechoslowakei
1889
Beginn der Produktion von Taxameter-Uhren, einer Kombination aus Wegstreckenmesser, Uhr und Rechenwerk
1894
KIENZLE führt die amerikanische Produktion ein, d.h. die maschinelle Fertigung von preiswerten Uhren. Im Programm sind Wecker mit durchbrochenen Platinen und Hohltrieben.
1897
Jakob Kienzle wird Alleininhaber. Sein Schwiegervater und Sohn des Gründers, Christian Schlenker, scheidet aus dem gemeinsamen Unternehmen aus
1899
Mit einer Belegschaft von 400 Mitarbeitern beginnt die Firma industriell zu produzieren. Das Programm weitet sich aus: so genannte „Arbeitskontrolluhren“ kommen hinzu, allgemein „Stechuhren“ genannt, sowie Küchen- und Tischuhren
1903
Die Produktion von Uhren und Werken übersteigt das erste Mal die Millionengrenze. Gründung einer Niederlassung in Paris
1904
Beginn mit der Produktion preiswerter Taschenuhren. Daraus entsteht im Laufe der Jahre die bekannte, über Jahrzehnte gebaute „KIENZLE-Strapazier-Taschenuhr“ (über viele Jahre Deutschlands meistgekaufte Taschenuhr
1906
Die ersten Reisewecker werden hergestellt. Der Exportanteil beträgt 75%. (Zwei Jahre später werden die ersten Etui-Reisewecker geliefert.
1908
Die Herstellung von Armbanduhren beginnt. Die jährliche Produktion von Armbanduhren und Uhrwerken überschreitet 2 Millionen Stück. Die Belegschaft wächst auf 1.700 Mitarbeiter im In- und Ausland
1910
Die ersten Automobiluhren werden hergestellt. In den fünfziger und sechziger Jahren ist fast jede in ein deutsches Automobil eingebaute Uhr eine KIENZLE. Jaguar, Daimler, BMW, Volvo, Audi, Renault, Ford und Opel gehören zu den Kunden
1911
Gründung einer Niederlassung in New York, USA
1913
2000 Taschenuhren werden täglich produziert. Die Autouhr wird mittlerweile „vollkommen staub- und wasserdicht“ ausgeliefert. Die Herstellung von Messuhren beginnt. Gesamtjahresproduktion aller Sparten schon 4.25 Mio Stück
1916
KIENZLE fertigt bis zu 12.000 Armee-Armbanduhren pro Woche. Zeiger und Ziffern sind mit Leuchtfarbe versehen
1919
Die Uhrenfabriken Schlenker & Kienzle werden in die KIENZLE Uhrenfabriken KG, Schwenningen, überführt
1920
Beginn der Entwicklung des KIENZLE-Autographen, des späteren KIENZLE-Fahrtenschreibers
1922
Umwandlung der KG in eine Aktiengesellschaft. Aktionäre sind die Familienangehörigen
1924
Die Gesamt-Jahresproduktion beträgt mehr als 3 Mio Stück. Für den Reisewecker entsteht das erste Lederklappetui. Aus der Weckuhr wird ein Stilwecker. Diese praktische Idee wurde mit einem Reichspatent belohnt
1928
Aufteilung des KIENZLE-Konzerns zwischen den beiden Söhnen von Jakob Kienzle in die „KIENZLE Uhrenbau“ in Schwenningen und die „KIENZLE Taxameter & Apparate AG“ in Villingen. Der Fahrtenschreiber wird ins Fertigungsprogramm aufgenommen
1932
KIENZLE entwickelt die 8-Tage-Flieger-Borduhr für das Armaturenbrett von Flugzeug-Cockpits
1935
Jakob Kienzle stirbt am 25. Februar im Alter von 75 Jahren. Sein Wirken hat wesentlich zur Weltgeltung der Deutschen Uhrenindustrie beigetragen
1936
Installation der Kienzle Busse.
1939
KIENZLE beschäftigt 3 500 Angestellte und stellt jährlich ca. 5 Millionen Uhren her
1945/49
Nach dem Krieg Demontage und Wiederaufbau
1954
Die Produktion erreicht wieder die 3 Millionen Grenze. Die ersten Parkuhren entstehen, die in den fünfziger und sechziger Jahren fast ausnahmslos von KIENZLE stammen
1956
KIENZLE beginnt mit der Serienproduktion von Automatik-Armbanduhren. Die „Volksautomatic“ wird geboren, um dem Selbstaufzug bei der Armbanduhr in Deutschland zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. 50-jähriges Reisewecker-Jubiläum!
1960
Einer der Schwerpunkte der KIENZLE Uhrensparte war in den 1960er Jahren die Fertigung von mechanischen Automobiluhren, die über den weltweit tätigen Automobilzulieferer VDO an sehr viele Autohersteller im In- und Ausland geliefert wurden
1961
Das KIENZLE-Uhrenmuseum wird eröffnet. 1450 Uhren aus den letzten 4 Jahrhunderten werden gezeigt
1962
Sieben Millionen Uhren werden auf den Weltmarkt gebracht, das macht einen Anteil von 12 Prozent an der gesamten westdeutschen Uhrenproduktion
1964
Gründung der Schweizer Niederlassung „KIENZLE Zürich AG“. KIENZLE-Swiss Modelle ergänzen das Armbanduhren-Sortiment im Bereich der teureren Uhren
1965
In USA und Österreich werden Verkaufsniederlassungen gegründet. Der Umsatz geht weit über 60 Mio. DM bei ca. 5 Mio. Einheiten. Sonderschau für KIENZLE Uhren in der City Hall Hongkong. „HK$ 1 Million worth of Antique clocks“
1966
Jede Vierte in der Bundesrepublik verkaufte Armbanduhr ist eine KIENZLE
1969
KIENZLE erwirbt in Brasilien eine Uhrenfabrik und gründet damit die KIENZLE do Brasil Ltda. in Sao Paulo. Es werden erfolgreich mechanische Wecker und Quarzuhren unter der Marke „alfa“ hergestellt und vertrieben
1970
Der erste funktional gestylte Automatik-Wecker „KIENZLE-Automatic“ kommt auf den Markt. Startschuss für das Elektronikwerk 627. Es wird über 16-millionenmal hergestellt und weltweit vertrieben. Der Jahresumsatz übersteigt die 80 Millionen Grenze, ca. 6,4 Mio. Einheiten werden produziert
1972
Zu den mechanischen Armbanduhren mit Analoganzeige kommen zum ersten Mal mechanische Uhren mit Digitalanzeige. Die Marke „Alfa“ mit antimagnetischer Unruh lebt auf. KIENZLE erfindet eine mit Solarstrom betriebene Uhr, die Heliomat. Zudem beginnt die Firma mit der Produktion ihres ersten Quarzuhrwerkes
1973
Die Serienproduktion des Quarz-Großuhrwerkes 713 beginnt. Es besitzt als erstes Uhrwerk alle Merkmale, die heute die weltweit gefertigten Quarz- Großuhrenwerke besitzen, den 180 Grad bipolaren Wandler (Uhrenantrieb) und den Festabgleich. KIENZLE hat sich damit technologisch an die Spitze der „Quarz-Großuhrenwerke-Hersteller“ gesetzt. In Fortentwicklung des KIENZLE-Automatic-Batterieweckers entsteht der KIENZLE-Portable und revolutioniert den Weckermarkt
1974
KIENZLE ist der größte Hersteller von Armbanduhren in Westdeutschland
1976
KIENZLE stellt in der Bundesrepublik als erstes Unternehmen Quarz-LED-Armbanduhren her. Gleichzeitig beginnt die Herstellung von Quarz-analog-Armbanduhren. Die Portable-Wecker werden in Quarzausführung angeboten
1978
Das erste vollelektronische Schlagwerk „Variogong“ und die neue digitale Quarzstoppuhr „Chronostopp“ werden vorgestellt
1986
KIENZLE stellt die neue Weltzeituhr vor. Die KIENZLE Solaruhr mit polykristallinem Solargenerator, sehr geringem Lichtmengenbedarf und einer Gangreserve von 14 Tagen ist ein Novum
1987
Eine neue Generation von Quarzwerken entsteht. Der Fabrikneubau der KIENZLE Uhrenfabriken wird eingeweiht. Ein computergesteuertes Lagersystem, ein EDV gestütztes Produktionsplanungs- und Steuerungssystem, eine hochmoderne Kunststoffspritzerei sowie automatisierte Montagelinien kennzeichnen das neue Werk. Mehr als 64 Millionen Quarzwerke, Quarzuhren und Quarz-Teilesätze sind kumuliert produziert. Mit 60% Exportanteil gehen Uhren in fast alle Länder der Erde, Tag für Tag verlassen über 60.000 Uhreneinheiten die KIENZLE Fabriken in Deutschland. Mit über 300 Millionen in die ganze Welt verkauften Uhren und Zeitmesser wird KIENZLE zum internationalen Markenbegriff in der Uhrenbranche
1989
Übernahme von KIENZLE durch die DUFA (Deutsche Uhrenfabrik GmbH). Mit einer Tagesproduktion von mehr als 70.000 Uhren und Werken, einer Beschäftigungszahl von knapp 800 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 120 Millionen DM gehört die DUFA-Gruppe zu den führenden Uhrenherstellern in Europa
1992
Die neue Funkuhren-Kollektion mit der LCA-Funk-Terminuhr als Weltneuheit. Als erster Anbieter auf dem deutschen Markt bringt KIENZLE drei „Long-life-Weckermodelle“ mit Lithium- Batterien (Laufzeit von 10 Jahren) und energie- und umweltschonender Technologie heraus
1998
Nach einem erneuten Eigentümerwechsel Beginn der Werkefertigung auf KIENZLE Produktionsanlagen in China. Neuauflage der KIENZLE Großuhren-Produktion (Weckerproduktion), sowie OEM Produktion von Weckern, u.a. für die Marke Braun.
2002
KIENZLE fokussiert sich verstärkt auf die Produktion der Uhren
2004
Gründung der KIENZLE Uhrenfabriken GmbH in Villingen-Schwenningen. Klein- und Großuhrensortimente werden über Facheinzelhandel, Warenhäuser und große Versender vertrieben
2010
Vollständige Übernahme der KIENZLE Uhren Marke und des operativen Geschäftes durch die heutige Eigentümerfamilie. Konzeption einer langfristigen Neuausrichtung der Marke und des Unternehmens KIENZLE
2011
Eine neue KIENZLE Uhrenkollektion kommt auf den Markt und wird international lanciert
2012
Der Hauptsitz der KIENZLE International AG ist seit 2012 im schweizerischen Meggen bei Luzern, die Tochtergesellschaft KIENZLE Uhren Deutschland GmbH befindet sich in Hamburg, eine weitere Niederlassung in Hong Kong. Der erste KIENZLE Flagshipstore wird in der Uhrenstadt Luzern eröffnet
2013
Die operative Umsetzung der neuen Unternehmens- und Markenphilosophie wird begonnen
2015
Konzentration des Uhrengeschäftes auf Deutschland, Hauptsitz der KIENZLE Uhren Deutschland GmbH in Hamburg
2021
Lizensierung der Marke KIENZLE an Uhrenhersteller zur Belieferung von Großkunden wie z.B. Handelsketten in großen Stückzahlen
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